Der Begriff ‚Stress‘ ist heutzutage in aller Munde. Allzu schnell kommt dem modernen Zeitgenossen der Satz ‚Ich bin im Stress‘ über die Lippen. Aber was versteht man eigentlich genau unter Stress? Der Volksmund meint immer die negativen Auswirkungen von Überlastungssituationen damit, im privaten Bereich wie im Berufsleben. Bei der leichtfertigen Verwendung des Begriffs wird vergessen, dass es sich vom Ursprung her um ein physikalisches Phänomen handelt. Kann aber Stress auch positiv sein?
Der physikalische Stress kommt aus der Werkstoffkunde und beschreibt Zug oder Druck, der auf ein Material einwirkt. Zunächst ein völlig wertfreier Begriff also, der in den alltagspsychologischen Bereich als vorwiegend negativ verstandener Zustand vorgedrungen ist. Während der Volksmund Stress immer als überlastend ansieht, kennt die Psychologie aber durchaus auch den positiven Stress.
Stress in positiver und negativer Hinsicht
Den negativen Stress, den man im Allgemeinen mit diesem Begriff in Verbindung bringt, nennt man Distress. Das Wort stammt aus dem Griechischen, bekannter ist aber das englische Wort. Dies wird mit Bedrängnis übersetzt, der negative Stress ist also in erster Linie ein Zustand der psychischen Not, die jedoch auch körperliche Symptome hervorrufen kann.
Den positiven Stress bezeichnet man mit dem griechischen Wort Eustress. Die Vorsilbe ‚eu‘ bedeutet ‚gut‘. Der gute Stress kann den Menschen anspornen und seine Leistungsfähigkeit steigern. Ob eine Situation aber als anspornend oder bedrängend empfunden wird, ist individuell verschieden.
Während der eine Mensch ein hohes Arbeitsaufkommen als attraktiven Anreiz zu mehr Leistung erlebt, empfindet ein anderer bereits Überforderung und bekommt Angst, die viele Arbeit nicht mehr schaffen zu können. Um mit Stress im Alltag umgehen zu können, sollte man also das eigene Stresslevel kennen. Dann kann man den entstehenden Stress sogar zur Optimierung der Leistungsfähigkeit ausnutzen.
Was bewirkt Stress im menschlichen Körper?
Der Eustress kann dem Menschen helfen, auch noch seine letzten Energiereserven zu mobilisieren. Der Ursprung dieses physischen Zustandes war die Alarmbereitschaft in einer bedrohlichen Situation. In einer solchen Lage musste der vorzivilisatorische Mensch sowohl für die Flucht als auch für den Angriff optimal vorbereitet sein. Eine schnelle Reaktion und das volle körperliche Potential konnten überlebenswichtig sein.
Heute verwendet der gestresste Mensch seine Energie natürlich nicht mehr für Flucht oder Angriff, aber der wache Zustand der Alarmbereitschaft stellt ihm noch immer seine maximale körperliche Kraft zur Verfügung.
Dieser Effekt wirkt sich jedoch nur kurzfristig positiv aus, nimmt die Alarmbereitschaft überhand, wird schnell Distress daraus. Unwillkürliche Reaktionen des Körpers wie gesteigerte Atmung, erhöhte Herzfrequenz und die vermehrte Ausschüttung des Hormons Adrenalin können den Organismus auf Dauer schädigen. Dann kann Stress beispielsweise die physiologischen Vorgänge im Magen-Darm-Trakt beeinträchtigen oder das Immunsystem schwächen.
Die Langzeitfolgen
Wenn eine Situation, wie beispielsweise ein hohes Arbeitsaufkommen, dauerhaft als überfordernd erlebt wird, zeigen sich bald sowohl körperliche als auch psychische Konsequenzen.
Die ersten physischen Anzeichen können Kopfschmerzen oder Schlafstörungen sein. Eine allgemeine Erschöpfung macht sich breit, die bis hin zu Angstzuständen und Depressionen führen kann. Diesen Zustand nennt man dann Burnout. Ein weiteres Modewort, das mit dem Begriff Stress in engem Zusammenhang steht. Es beschreibt das Endstadium von negativem Dauerstress. Im körperlichen Bereich sind Herzinfarkt oder Schlaganfall die dramatischsten Folgen dieses Zustands.
Stress früh genug bekämpfen
Um die negativen Folgen von Distress erst gar nicht aufkommen zu lassen, ist eine präventive Intervention die effektivste Möglichkeit. Denn nur wer das eigene Stresslevel nicht dauerhaft überschreitet, wird Eustress optimal nutzen können. Dieses Ziel erreicht man am besten mit einem professionellen Stressmanagement.
Es gibt prinzipiell drei Arten von Stressmanagement:
- Instrumentelles Stressmanagement
Das Ziel ist, mögliche Stressoren frühzeitig zu identifizieren und präventiv auszuräumen. Wenn die Ursachen für Distress bekannt sind, kann auch eine effektive Strategie dagegen erarbeitet werden. - Kognitives Stressmanagement
Diese Methode zielt nicht auf die äußeren Auslöser von Stress ab, sondern auf den Umgang des Menschen mit belastenden Situationen. Der Einzelne erlernt für ihn wirksame Strategien zur sinnvollen Bewältigung von Distress. - Palliativ-regeneratives Stressmanagement
Dabei wird negativen Reaktionen auf Distress mit Entspannungstechniken begegnet. Jeder Mitarbeiter sollte mehrere verschiedene Methoden erlernen. So können vorübergehende Belastungssituationen optimal überstanden werden.
Eine gut funktionierende Stressprävention sollte immer individuell gestaltet werden. Jeder einzelne Mitarbeiter muss lernen, selbst eigene Strategien zu entwickeln, die ihm initiative Reaktionsmöglichkeiten an die Hand geben. Wer Techniken für akute Situationen erlernt hat, fühlt sich im Umgang mit Gefühlen der Überforderung sicher und kann jederzeit adäquat reagieren. Dies zu erreichen ist die Aufgabe des Betrieblichen Gesundheitsmanagements.
Was kann das Betriebliche Gesundheitsmanagement leisten?
Die Verantwortlichen sollten mögliche Stressoren kennen und stets imstande sein, diese frühzeitig zu identifizieren. Die Mitarbeiter werden zwar in die Lage versetzt, eigenverantwortlich auf Überlastungssituationen reagieren zu können, doch das Betriebliche Gesundheitsmanagement muss als Kontrollinstanz wirksam bleiben.
Der Blick von außen erlaubt eine effizientere Beurteilung der Gesamtsituation als das individuelle Erleben der einzelnen Mitarbeiter von innen. So entsteht ein sicheres Stressmanagement mit Netz und doppeltem Boden. Dabei fühlen sich die Mitarbeiter weder allein gelassen noch bevormundet. Nur im effektiven Miteinander wird eine harmonische und stressfreie Teamleistung möglich. Eigenverantwortung und Kontrolle müssen sich dabei die Waage halten.
Fazit
Während nicht jede Form von Stress als negativ anzusehen ist, muss eine dauerhafte Überlastung vermieden werden. Neben den drei Typen von Stressmanagement (instrumentell, kognitiv, palliativ-regenerativ) kann auch das betriebliche Gesundheitsmanagement zur Prävention des Burnouts am Arbeitsplatz beitragen. Ein gewisses Maß an Eustress oder positivem Stress erfährt aber jeder Mensch gerade bei aufregenden und spannenden Tätigkeiten.
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